mein Laster

 
 

©by Dirk Hübner(Hübi)

 

 

84er Chevrolet K10 Light duty truck

Irgendwann im Jahre 1992 hatte ich mein Geld für einen "Ami" zusammen. Bevor ich mich für den ´84 Chevy K10 entschieden hatte, habe ich mit einem ´71er Chevy CST10 Pick Up geliebäugelt, der bei HF-Automobile als Firmenwagen im Dienst stand. Allerdings hätte der ´71er viel Arbeit (schweißen, ausbeulen,  schweißen,...) bedeutet, was für den Anfang nicht unbedingt der richtige Einstieg gewesen wäre. Vor allem weil es nicht an jeder Ecke “eben mal” die entsprechenden Ersatzteile für den Oldie gab oder gibt. Also hat mir Hartmut vom HF-Automobile dann auch geraten ein etwas neueres Modell zu wählen. Er hat mir dann einige Fotos von Fahrzeugen eines befreundeten Händlers aus den Staaten gezeigt und ruck zuck war mir klar das auch modernere Pick Ups richtig cool aussehen. Unter anderem war nun auch der 84er Chevy K10 Pick Up dabei. Also habe ich eine kleine Anzahlung geleistet und sehnsüchtig auf meinen Pick Up gewartet. Die Wochen kamen mir wie eine kleine Ewigkeit vor. Entsprechend oft habe ich auch auf der Matte gestanden und gefragt ob meine Auto schon da ist. Auf einmal konnte es gar nicht schnell genug gehen. "Große Kinder und ihr Spielzeug..." sagt meine Frau immer ;)

Irgendwann stand er endlich hier. Junge, Junge war ich aufgeregt. Gummi in den Beinen aber Benzin im Blut. Die erste Probefahrt folgte sofort und ich fühlte mich wie der “König der Landstrasse” und war natürlich stolz wie Oskar auf meinen Chevy!!!

So wie auf den oberen drei Fotos zu sehen kam der Chevy aus den Staaten. Noch mit Beule in der Fahrertür, kleine Ramme, die krumme Zubehörstoßstange hinten, den Grill noch komplett in Silber aber technisch in Ordnung und rostfrei ...

84er Chevy K10 Pickup

Das Foto zeigt den Pick Up nach dem Aufbauen

Hierbei handelt es sich um einen ´84er Chevrolet K10 "Custom DeLuxe" (Custom De Luxe = Kasten Sonst Nix!) Pick Up mit kurzem Radstand (auch shortbed -kurze Ladefäche-) Er wurde 1992 von der HF-Automobile GmbH aus Ft.Lauderdale (Florida / USA) geholt und ist seitdem in meinem Besitz. Als er aus den Staaten geholt wurde, hatte er bereits 100.000mls (ca.150.000 km) auf der Uhr und einige Gebrauchsspuren. Der Wagen ist soweit im originalen Zustand, bis auf einige original Anbauteile vom "Silverado", z.B. Sidemarkers, Rückleuchten, Radläufe. Zusätzlich habe ich den Kühlergrill noch schwarz abgesetzt.

Einige Teile, im Bereich des Unterbodens, z.B. Stabi, diverse Halter, u.s.w. habe ich in gelb Pulverbeschichtet.

 

Mein Chevy K10 so wie er jetzt aussieht.

Als Antrieb dient der 5,7l (350 cui) Small block V8. Alternativ gibt es auch noch den 5,0l (305 cui) V8, der mit seinen 160 PS aber etwas schwächer - aber auf keinen Fall lahm!!! - auf der Brust ist. Der Motor ist leicht überarbeitet/optimiert.

Der Kat und die alte Auspuffanlage wurden entfernt und gegen eine Doppelrohrauspuffanlage mit Fächerkrümmer getauscht und auch vom TÜV eingetragen .

Der Chevy ist als LKW - offener Kasten zugelassen. Bezahlbar wir das ganze, da LKWs nicht nach Hubraum, sondern nach zulässigem Gesamtgewicht besteuert werden. Bezeichnung lt. Fahrzeugschein : LKW, offener Kasten. Allerdings ist der Versicherungsbeitrag höher als beim PKW!! Zugelassen ist der Pick Up mit Saisonkennzeichen, da er mir für den Winter zu schade ist. Außerdem war mir das ewige An- und Abmelden zu teuer. Jetzt geht das automatisch!

Mit einem US-Car weckt man natürlich Interesse bei "Nicht-US-Car-Fahrern". Leider reduziert sich die Neugier oft nur auf den Benzinverbrauch. Somit kann ich die Frage, nicht mehr hören.

" Was braucht der denn so...?"

Gibt es denn keine interessanteren Fragen? Hier gibt es die Antwort: "Er braucht natürlich Benzin, und am meisten freut er sich über Super bleifrei!!!

Natürlich kauft man sich ein amerikanischen Fahrzeug mit großvolumigen V8 Motor nicht weil es ein “Vernunftauto” ist, sondern weil man es einfach spaß macht und man (Frau) vom V8 Sound süchtig wird. Man bekommt Herzklopfen und feuchte Hände wenn man das tiefe brabbeln des V8 hört! So etwas kann man aber nur nachvollziehen wenn man selber vom V8 Virus befallen ist. Ich hoffe das der Sprit bezahlbar bleibt und man noch lange Spaß an diesen Fahrzeugen haben kann!!! Der Chevy K10 zählt zu den Light-Trucks, hat ein Leergewicht von ca.2,3t und man ist mit dem Chevy mit Sicherheit keine "Verkehrsbremse". So ein V8 geht schon recht gut vorwärts.  Der Tank ist für so ein Fahrzeug relativ klein geraten und fasst gerade mal 16 Gallonen. Wer googlen kann, bekommt das schon umgerechnet! :o)

 

Kurz zur Technik:

Der Chevy ist auf einem Leiterrahmen aufgebaut mit Starrachse und Blattfedern hinten. Die C-Modelle sind Heck angetrieben (2WD) haben vorne Einzelradaufhängung .

Der Chevrolet K10 hat Allradantrieb (4WD) und ist somit auch an der Vorderachse mit Starrachse und Blattfedern ausgestattet.  Der Allradantrieb ist zuschaltbar mit Untersetzung.  Die Vorderachse hat automatisch sperrende Radnaben. Geschaltet wird mit einem 4-Gang Automatik-Getriebe (TH700-R4) mit Overdrive. Das Fahrwerk wurde nicht geändert aber der Optik wegen, habe ich die Bereifung auf 33x12,5x15 BF Goodrich - auf 8" und 10" Chromfelge - geändert. Ich finde, dass es ein guter Kompromiss ist zwischen Fahreigenschaft und Optik (original 235/75R15). Da die originale Ausstattung etwas mager war, wurde Sie von mir inzwischen mit E-Fensterhebern und Zentralverriegelung eines ´89 Unfall-Blazers aufgewertet. Beim "Custom Deluxe" besteht der Instrumenteneinsatz nur aus Tacho, Tankanzeige und eine große rote Öldruck-Warnlampe. Um genauere Informationen zu bekommen, habe ich einen Instrumenteneinsatz von einem 89er Blazer besorgt, da ein paar zusätzliche Anzeigen wie Öldruck, Wassertemperatur, u.s.w. nicht schaden können. Als weitere Ergänzung habe ich dem Wagen noch einen zusätzlichen Getriebeöl- und einen Motorölkühler verpasst. Diese Nachrüstung kann ich jedem nur empfehlen, da der Motorkühler und vor allem der Ölvorrat des Motors recht knapp bemessen ist!

 

Bei den Pick Ups ist die Innenausstattung recht spartanisch. Der Dachhimmel hat keine Verkleidung. Blech pur. An den B-Säulen gibt es auch keine Verkleidungen. Der Fußboden hat keinen Teppich, dafür aber eine Gummimatte mit ein klein wenig Dämmung drunter.

Den Innenraum habe ich inzwischen etwas aufgewertet. Dazu gehört jetzt der schwarze Teppich. Unter dem Teppich liegt die original Dämmung plus "Antidröhn" - Bitumenmatten Am Armaturenbrettpolster habe ich die Lautsprecheröffnungen geschlossen, die Unebenheiten beseitigt und das Polster komplett mit einem hochwertigen seidenmatten genarbten Kunststoff beziehen lassen. Passend dazu gab es neue verchromte Lüftungsausströmer und die Zierleiste mit Schriftzug "Custom DeLuxe". Die Sitzbank braucht noch etwas Arbeit.

 

Einen Blick in den Innenraum (ohne Sitzbank)

Sollte noch jemand zufällig eine Innenausstattung (Türverkleidung, Dachhimmel, Sitzbank,...) für den Pick Up herum liegen haben, einfach eine kurze Info an mich. Des weiteren suche ich noch ein Hardtop für den Shortbed. (Kontakt am besten über das Gästebuch oder Kontaktformular!)

Beim Motor handelt es sich um einen 350cui (5,7l), 4 Bolzen V-8 Motor. 4" Bohrung, 8,5:1 Verdichtung. Die V8 haben eine zentrale Nockenwelle, angetrieben über eine Steuerkette.  Ventiltrieb über Stößelstangen, Hydrostössel und Kipphebel.

 

Mein Chevy kurz vorm lackieren...

Die Fotos zeigen den Pick Up vor dem Lackieren

Meine Baustelle damals vor dem Lackieren. Hier hatte ich schon Teile des Leiterrahmens mit der guten VW-Rostschutzgrundierung (das rote) versehen. Ich habe die originale Farbe "Midnight black" (schwarz) übernommen, weil es am wenigsten Arbeit machte, zeitlos ist und mir am besten gefällt. Passt zum Wagen!

... immer noch ohne Motor.

...Chevy ohne Motor...

Weil der Wagen rostfrei aus den Staaten gekommen ist, dachte ich mir doch gleich Hand anzulegen, bevor es zu spät ist und der Gammel sich doch noch breit macht! Hier sieht man, wie gut sich ein frisch gemachter Rahmen macht (glänz!!!) War eine menge Arbeit, den alten Lack runter zu holen und den Rahmen mit einer Rostschutzgrundierung und zusätzlich flüssigen Kunststoff zu versehen. Das Zeug ist verdammt gut, da es bis jetzt (nach 10 Jahren) immer noch gut aussieht, und vor allem weil es Säure-, Sprit-, Salzwasser- und Trittfest ist. Es wird eigentlich zum streichen von Betonfußböden verwendet, eignet sich aber anscheinend auch sehr gut für Fahrzeugrahmen. Das Zeug gab es damals bei Obi! Wer selbst so eine Bastelbude sein Eigen nennt, wird feststellen, dass so ein Fahrzeug eigentlich nie so richtig fertig wird, da man immer wieder einige Details findet, an dem man noch das ein oder andere verbessern kann und möchte! Ich bin auf jeden Fall bestrebt, das originale Erscheinungsbild des Chevy zu erhalten und die Optik nur dezent zu verändern.  (Sonst hätte ich mir ja gleich ein anderes Auto kaufen können)

 

Ein paar Anregungen, die man vor dem Kauf eventuell beachten sollte (gilt nicht nur für den Kauf alter Amis!):
  1. man sollte möglich nichts überstürzen um kein Desaster zu erleben,

  2. sich eventuell Gedanken über einen Stellplatz zum “Schrauben” machen,

  3. sich im Vorfeld informieren, wer einem mit “ Rat und Tat” zur Seite stehen kann,

  4. wo man seine Ersatzteile beschafft. Werkstatt oder Versand und

  5. was an Unterhalt (Steuern & Versicherung) auf einem zukommt.

Des Weiteren hat man noch die Möglichkeit ein Fahrzeug zu kaufen welches verbreitet ist, in großen Stückzahlen gebaut wurde und/oder absolut angesagt ist

  • Vorteil: man bekommt fast alle Ersatzteile ohne Probleme (und meist günstig)

  • Nachteil: wenig Individualität

oder man kauft sich ein Fahrzeug, welches seltenen ist bzw. in kleinen Stückzahlen gebaut wurde

  • Vorteil: man hat was besonderes und einmaliges

  • Nachteil: die Ersatzteilbeschaffung kann schwierig und teuer werden

Wer glaubt, mit seinem Chevy´s einfach mal zum “Opelhändler um die Ecke” zu fahren wird in der Regel schlechte Karten haben. Hat man allerdings einen vernünftigen Händler bzw. eine Werkstatt gefunden, wird man sich wundern, dass die Preise für Zubehör und Ersatzteile (fast immer) wesentlich niedriger sind, als man es von europäischen Alltags-Fahrzeugen gewohnt ist! Man glaubt es kaum!!! Allerdings kann es schon mal vorkommen, dass man ein paar Tage auf ein Ersatzteil warten muss, da einige Teile erst in den Staaten geordert werden müssen. Normale Verschleißteile sind fast immer innerhalb 24 h lieferbar oder sogar vorrätig. Ich kann aus eigener Erfahrung vor allem www.LMC-Truck.com aus den USA empfehlen.

Dann sollte man auch beachten, das richtiges Werkzeug das wichtigste ist. Mit dem Werkzeugkasten für, 9,98€ vom Supermarkt wird man nicht sehr weit kommen, da man eher zölliges statt metrisches Werkzeug benötigt. So ist es auch von Vorteil, ein paar verschiedene Torx-Schlüssel zu haben. Des Weiteren sollte man auch daran denken, ein paar zöllige Schrauben und Muttern (in den gängigen Größen!!!) liegen zu haben, da man diese grundsätzlich an Wochenenden oder Feiertagen  benötigt!!!! :o)

Wenn man sich erst mal einen Ami angeschafft hat, wird man feststellen, dass man mit einem solchen Wagen verdammt viel Spaß haben kann, dass es aber auch immer wieder Leute gibt, die einem amerikanische Fahrzeugen auszureden versuchen, weil sie grundsätzlich alles besser wissen oder einem den Spaß einfach nicht gönnen wollen!!! Zum Glück sind Ami-Fahrer einen eigenes nettes "Völkchen", denen es vor allem um eines geht.

DAS LEBEN GENIESSEN UND SPASS HABEN!!

www.northern-brotherhood.de

 

Zum Abschluss noch ein paar aktuelle Bilder von meinem Chevrolet K10...

...mein 84er Chevy K10...

...mein 84er Chevy K10...

...mein 84er Chevy K10...

...mein 84er Chevy K10...

...mein 84er Chevy K10...

...mein 84er Chevy K10...

...mein 84er Chevy K10...

...mein 84er Chevy K10...

...mein 84er Chevy K10...

 

 

 

 

Eine Menge Hilfe und Teile zu fairen Preisen habe ich bei "HF" bekommen!